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Ritter
Hey, alles in Ordnung bei di- was... was ist das? Also ich weiß was das ist, ich meine... wo hast du die denn aufgegabelt?"
Eryn grinste. Sie hatte sich erstaunlich schnell daran gewöhnt, nun Frauchen für Snowball zu sein. Und aus dem anfänglichen Ärgernis ist in dieser kurzen Zeit eine tolle Ablenkung geworden. Ihr einfach nur dabei zuzusehen, wie sie sich verspielt auf dem staubigen Boden wälzte, war eine willkommene Abwechslung zum schwer belastenden Abstecher nach Fawyerland. Die Katzendame gab ihr die Möglichkeit, nicht daran zu denken, dass sie beinahe gestorben wäre, sich dabei ihrer schweren Schuld das erste Mal zumindest halbwegs gestellt hat und nun vielleicht infiziert war.
Aus irgendeinem Grund mochte das Kätzchen die Irin, was vielleicht die größere Überraschung war. Eryns tendenzielle Abneigung von Tieren, die andere als Freunde sahen, rührte vornehmlich daher, dass sie sich an keines erinnern konnte, das sie je gemocht hatte. Die meisten Vierbeiner reagierten schon in früher Kindheit schon extrem aggressiv auf die Bardame. In einsichtigen Momenten, die doch immer häufiger wurden, konnte die 25-Jährige ihnen das nicht wirklich verdenken. Snowball schien zu reichen, dass die ehemalige Kellnerin ihr das Leben gerettet hatte.
"Sie ist mir... nachgelaufen", antwortete sie der Taucherin. Eryn war froh, die griechischstämmige Taucherin zu sehen. Sie war nur kurz vorbei gelaufen, als die Barfrau gerade zurück ins Lager kam und hatte sich dann wohl wieder nützlich gemacht. Da alles in dieser Umgebung gefährlich schien, konnte man nie sicher sein, dass andere zurückkehrten.
Kaum hatte die Kämpferin nach ihr gefragt, widmete sich Snowball der rothaarigen Frau auch, zerrte mit den Zähnen verspielt und friedlich an ihrer Lederhose, die nicht wirklich für eine Frau gemacht zu sein schien. Wie es genau dazu kam, dass die Bardame der Katze begegnet war, musste sie auch Evi nicht erzählen. "Sie heißt Snowball!", weihte sie den ehemaligen Stammgast des Dusty Derreck's aber ein. Die Krokodilszähmerin machte - ähnlich wie Will zuvor - ein fragendes Gesicht. Eryn beließ es bei einem kurzen: "Ich mag Kontraste!"
Die Frau mit der Sandtarnjacke bückte sich, um Snowball zu streicheln. Es sah nicht so hölzern aus, wie Eryn sich sich selbst beim Umgang mit dem kleinen Tier vorstellte, doch auch nicht so vertraut, wie andere oft wirkten. Das vermutlich sehr junge Kätzchen schien nicht ganz ihre Klasse zu sein - sie rangelte sonst sicher eher mit Löwen. Das Tier schien aber Gefallen daran zu finden, wie auch an Evi selbst. "Sie mag dich!", stellte die Barfrau lächelnd fest. Vielleicht war die Menschenkenntnis des Kätzchens doch nicht so schlecht.
Als wäre Snowball ertappt worden, schlich sie sich kurz darauf davon. Ihr neues Ziel schien das Kultistenmädchen zu sein, der Vierbeiner stolzierte fast in jägerischer Wachsamkeit auf sie zu. Eryn sah ihrem neuen Haustier noch einen Augenblick grinsend hinterher, bevor sie sich wieder an die Kämpferin wandte. "Ich bin in letzter Zeit oft so nachdenklich. Aber Snowball einfach zuzugucken, wie sie... irgendwas macht... ist so schön ablenkend." Sie hatte das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen. "Natürlich habe ich nicht vergessen, dass wir eine wichtige Mission haben und unsere... Freunde retten müssen, aber... manchmal will ich auch nicht daran denken. Wenn nur für ein paar Momente."
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